14 - Zwergotter
Zwergotter (Aonyx cinerea) auch Kurzkrallenotter genannt
Mit einer Kopfrumpflänge von 45 bis 61 Zentimetern, einer Schwanzlänge von 25 bis 35 Zentimetern und einem Gewicht von 1 bis 5 Kilogramm ist er der kleinste Otter. Sein Fell ist an der Oberfläche dunkelbraun oder grau gefärbt, das Gesicht, der Nacken und der Bauch sind heller. Wie die Fingerotter hat er stark reduzierte Krallen, die kaum noch einen Nutzen haben. Auch die Schwimmhäute sind rückgebildet, was eine große Beweglichkeit der einzelnen Finger ermöglicht.
Das Verbreitungsgebiet der Zwergotter erstreckt sich von Indien und der südlichen Volksrepublik China über die Malaiische Halbinsel bis Borneo und Java und schließt auch die südlichen Philippinen ein. Sie bewohnen mit dichter Vegetation bestandene Gebiete in der Nähe von Gewässern, sowohl bei Flüssen als auch an Flussmündungen und entlang von Meeresküsten.
Zwergotter sind geselliger als die anderen Otterarten, sie leben in Familiengruppen von bis zu zwölf Tieren. Sie spielen miteinander und kommunizieren mit einer Reihe von Lauten.
Ihr sehr starkes Gebiss dient dem Knacken von Weich- und Krebstierschalen, auf die sie sich als Nahrung weitgehend spezialisiert haben. Fische spielen auf dem Speiseplan des Zwergotters eine untergeordnete Rolle. Im Gegensatz zu vielen anderen Otterarten heben sie Nahrung mit den Pfoten und nicht mit dem Mund auf, dabei wühlen sie oft auf der Suche nach Essbarem mit den Pfoten im Sand oder im Schlamm.
Nach einer rund 60- bis 64-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen ein oder zwei Jungtiere zur Welt. Zur Geburt wird von beiden Elternteilen ein kleiner Bau im Schlamm angelegt, in dem die Neugeborenen ihre ersten Lebenswochen verbringen. Nach 80 Tagen können sie feste Nahrung zu sich nehmen. Im Gegensatz zu den anderen Otterarten können Zwergotter zweimal im Jahr werfen.
Zwergotter gelten nach der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als gefährdet